Rietberg (gl) - Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Menschen in der vom Krieg erschütterten Ukraine ist gewaltig. Auch der Verein „Familien in Not“ aus Rietberg bereitet sich auf Transporte in die Grenzbereiche des osteuropäischen Staats vor. Dafür bittet Vorsitzender Georg Winkler um Sach- aber auch um Geldspenden.
Die Liste der Güter, die besonders dringend benötigt werden, ist lang. „Die Menschen, die von heute auf morgen alles zurücklassen mussten, brauchen jetzt Decken, Oberbetten und Bettbezüge, aber auch haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Kartoffeln, Konserven, Mehl und Zucker“, macht Winkler deutlich. Erbeten werden zudem Hygieneartikel für Frauen und Mädchen sowie Babynahrung. Mit Kleiderspenden sollten sich die Bürger dagegen zunächst zurückhalten, denn davon hat „Familien in Not“ noch einen umfangreichen Grundstock, der im Rahmen der Fluthilfe 2021 angefallen war und aufgrund der schieren Menge seinerzeit nicht in Gänze verteilt werden konnte.
Wenn möglich, sollten die Waren vorsortiert und in stapelbare, noch unverschlossene Kartons verstaut abgegeben werden. Hilfreich wäre es außerdem, die Boxen mit einem Schlagwort zu versehen, das auf einen Blick ersichtlich werden lässt, was sich im Inneren befindet. Ansprechpartnerin für den Raum Rietberg ist Vereinsmitglied Waltraud Zwick, 0157/52328469, für Herzebrock-Clarholz Paulin Liekenbrock, 0176/84444565 (ab 16 Uhr).
Spendenkonto: Familien in Not e.V. Rietberg, Sparkasse Rietberg, IBAN: DE09 4785 2760 0014 3050 07
Die erste Tour nimmt Georg Winkler voraussichtlich bereits ab Donnerstagmorgen unter die Reifen, dann für die humanitäre Initiative Osthilfe aus Bad Lippspringe. „Die Gruppe ist auf uns zugekommen mit der Bitte, für sie den Transport der bereits gesammelten Hilfsgüter zu übernehmen“, erklärt Winkler. Er schätzt, dass er insgesamt drei bis vier Tage dafür unterwegs sein wird. Die Güter bringt er in den polnischen beziehungsweise ungarischen Grenzbereich zur Ukraine, wo sie von dortigen Organisationen übernommen und gezielt verteilt werden. So schnell wie möglich sollen sich dann eigene „Familien in Not“-Touren anschließen. Dankbar ist Georg Winkler, dass sich bereits mehrere Fahrer gemeldet haben, die sich am Lenkrad mit ihm abwechseln werden.
Den Kontakt zu den ukrainischen Organisationen, die im Grenzbereich die Hilfsgüter in Empfang nehmen, hat Georg Winkler über die Osthilfe Bad Lippspringe und einen Gelsenkirchener Fußballverein geknüpft, in dem Spieler aus dem von Wladimir Putin mit Krieg überzogenen Staat kicken und der bereits am Wochenende eine eigene Hilfstour gefahren ist. „Über diese Kontakte stellen wir sicher, dass bei der Übergabe und natürlich auch bei der späteren Verteilung alles klappt“, betont Winkler im Gespräch mit dieser Zeitung. Um die Hilfsaktionen für die ukrainische Bevölkerung finanzieren zu können, hofft „Familien in Not“ einmal mehr auf Geldspenden. Der Vorsitzende geht von Kosten um 2000 Euro pro Hin- und Rückfahrt aus.
Quelle und Urheberrecht: Die Glocke