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Die Glocke: Bitterarme Familien im Kosovo bewegen Helfer

Kreis Gütersloh (amu) - Wer die Fotos der abbruchreifen Baracke im kosovarischen Dorf Hallaq sieht, kann kaum glauben, dass dort eine Familie mit drei Töchtern und einem behinderten Sohn lebt. Die Wände schimmeln, ein richtiges Bad gibt es nicht, und im Wohnzimmer haust laut Helfern Ungeziefer.

Sie geben Menschen im Kosovo Hilfe zur Selbsthilfe: Georg Winkler und Doris Schröder vom Verein Familien in Not mit Fotos von der katastrophalen Lebenssituation einer sechsköpfigen Familie.

„Die Kinder verwahrlosen, und die Mutter ist am Ende ihrer Kraft“, berichtet Schröder (48). Sie und Georg Winkler, der Vorsitzende des Vereins Familien in Not und seit neun Jahren Initiator von Hilfstransporten in den Kosovo, haben die Familie Anfang Oktober besucht.

Weil sie die Familie 2012 kennengelernt hatten, erkannten die Helfer aus Gütersloh jetzt, wie sich die Situation verschlechtert hat. Die Familie lebt in bitterer Armut. Der Vater verdient nach Auskunft von Winkler und Schröder 250 Euro im Monat. Das reiche so gerade für Lebensmittel. Medikamente und Therapien für den vierjährigen Sohn könnten nur ab und zu bezahlt werden.

Winkler und Schröder gingen zum Sozialamt und drängten darauf, dass eine Wohnung für die Familie gesucht wird. Weil aber ungewiss ist, ob für Eltern und Kinder zeitnah eine Bleibe gefunden wird, wollen die Familien-in-Not-Mitglieder aus dem Großraum Gütersloh ihnen das Material für ein Haus zur Verfügung stellen. Die Steine werden vor Ort gekauft.

Fenster, Türen, Elektroteile und anderes erhofft sich der Verein als Spenden aus dem Kreis Gütersloh. Gern nimmt er gut erhaltene Türen und Fenster, die nach einer Renovierung nicht mehr gebraucht werden. Bauen müssen die Empfänger das Haus gemeinsam mit Nachbarn selbst. „Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Georg Winkler.

Ein solches Hausbauprojekt beginnt jetzt in Skenderaj. Der Verein hat das Baumaterial für ein Haus besorgt, dessen Errichtung eine schwer nierenkranke Mutter mit ihrem Mann und zwei Kindern herbeisehnt. Firmen aus dem Kreis Gütersloh zählen ebenso wie Privatleute zu den Spendern.

Rund um Weihnachten wollen die Helfer wieder ins Kosovo fahren, um Hilfsgüter und Weihnachtspäckchen zu verteilen und den Fortgang von Projekten zu überprüfen. Kraftfahrer Georg Winkler (52) opfert seit Jahren fast seinen gesamten Urlaub für die gute Sache. Und weiß wofür: „Allein im vergangenen Dezember haben wir 850 Familien im Großraum Drennas mit Hilfsgütern versorgen können.“ Fünf Städte samt umliegenden Dörfern steuert der Verein inzwischen an.

Der Verein sucht möglichst mietfrei einen Lagerraum (zirka 200 Quadratmeter) im südlichen Kreis Gütersloh. Kontakt: Telefon 0171/5144955 (Winkler).

Quelle und Urheberrecht: Die Glocke

Neue Westfälische: Lebensmittel für Familien in Not - Neuer Verein organisiert Kosovo-Transporte

Rietberg (NW). Elf engagierte Bürger haben den neuen Verein "Familien in Not" mit Sitz in der Stadt Rietberg gegründet. Der gemeinnützige Verein setzt die bisherige Arbeit mit Hilfstransporten in den Kosovo der privaten Gruppe um Georg Winkler fort. Der nächste Hilfstransport startet am zweiten Weihnachtstag in Rietberg.

Durch die Gründung des Vereins ist die Tätigkeit der Privatinitiative, die durch den Rietberger Georg Winkler 1995 ins Leben gerufen wurde, beendet. Deren Aufgaben und das vorhandene Vermögen gehen auf den Verein "Familien in Not" über. Der große Erfolg der Privatinitiative, macht es notwendig, die größer werdenden Aufgaben auf eine breitere und schriftlich fixierte Grundlage zu stellen.

Zweck des neuen Vereins "Familien in Not" ist in erster Linie der Einsatz bei der Hilfe der unverschuldet in Not geratener Familien, insbesondere für Kinder und kranke Menschen im Kosovo. Darüber hinaus ist es dem Verein ein Anliegen, auf die allgemeine Not und die Probleme von Familien aufmerksam zu machen sowie durch intensive Kontakte auf kultureller Ebene das Verständnis füreinander zu wecken und zu vertiefen. Dabei stehen die Vermittlung und Übernahme von Patenschaften betroffener Familien und die materielle Unterstützung für den notwendigen Wohnraum im Zentrum der Arbeit.

In den Gründungsvorstand wurden gewählt: Georg Winkler, jetzt wohnhaft in Gütersloh (1. Vorsitzender), Erfan Hasani, Langenberg (2. Vorsitzender), Jürgen Bombeck, Oerlinghausen (Kassierer), Hysen Skenderi, Delbrück (1. Schriftfüher), Betim Skenderi, Delbrück (2. Schriftführer), Ursula Bohnekamp, Rietberg, und Doris Schröder, Gütersloh (Beisitzernnen). Aktuell gehören elf Mitglieder dem Verein "Familien in Not" an. Er wird jedoch durch eine Vielzahl an Bürgern aus Rietberg und Umgebung engagiert unterstützt.

"Wir haben bei unseren bisherigen immer wieder das größte Elend und die unglaubliche Not der Menschen im Kosovo gesehen. Das lässt uns nicht ruhen. Unser Engagement muss ausgebaut werden", macht Vorsitzender Georg Winkler deutlich.

Das Hauptaugenmerk auf Grundlage der Vereinssatzung ist auf Familien mit Kindern und Kranken gerichtet, die weit ab von Dörfern verlassen und einsam hausen. Unerlässlich seien regelmäßige Hilfstransporte für diese vergessenen Familien, die nicht in Häusern, sondern in "Ein-Raum-Ställen" bei Kälte, Nässe und Hitze hausen müssten, so Winkler.

Äußerst wichtig ist für den jungen Verein sei eine finanzielle Unterstützung, um die Kosten für den Hilfstransport aufbringen und um fehlende Hilfsgüter beschaffen zu können. Dringend sucht "Familien in Not" außerdem noch eine Möglichkeit, um gespendete Hilfsgüter zwischen den Transporten lagern zu können.

Ansprechpartner sind Georg Winkler, Tel. 0171/5144955, Jürgen Bombeck, Tel. 0174/7219787, sowie in Rietberg Waltraud Zwick, Tel. 05244/77267, die Wolle und Kindersachen annimmt.

Quelle  und Urheberrecht: Neue Westfälische